Verabschiedung Rainer Ziegler - Bericht MM

Veröffentlicht am 01.04.2017 in Presseecho

Über 800 Ladenburger kamen in die Lobdengauhalle zur Verabschiedung

Nach 16 Jahren als Rathaus-Chef wurde Bürgermeister Rainer Ziegler gestern Abend in der Lobdengauhalle von über 800 Bürgern verabschiedet

Ein Mann, der das "Miteinander" lebt

"Ich gestehe, ich bin überwältigt und - ich gebe es zu - auch glücklich." In ihrer Bescheidenheit eine charakteristische Formulierung von Rainer Ziegler. Sie fällt, als der Ladenburger Bürgermeister nach 16 Jahren im Amt gestern Abend in der Lobdengauhalle offiziell verabschiedet wird - ihm angemessen in einer Feier ohne Pathos, dafür mit viel Mutterwitz oder einfach gesagt: herzlich.

Über 800 Menschen sind im Saal und auf den Rängen - viele Bürger der Stadt, aber auch Ehrengäste: drei Abgeordnete, der Landrat, ein Dutzend Bürgermeister, natürlich auch der Nachfolger Stefan Schmutz.

Schon das Programm sagt viel über den Menschen, der hier verabschiedet wird: die Stadtkapelle spielt auf, der Feuerwehrchor singt (natürlich das Revolutionslied von den "freien Gedanken"), aber zu Beginn erfolgt auch ein von Ziegler persönlich gewünschter geistlicher Impuls.

Für ihn sorgt der evangelische Pfarrer Markus Wittig, indem er aus Jeremia rezitiert mit dem berühmten Wort "Suchet der Stadt Bestes": "Ich denke, das haben Sie versucht", attestiert der Geistliche, um der Situation aber gleich jedwedes Pathos zu nehmen: "Im Unterschied zum Inhalt dieses Spruches schickt Sie niemand ins Exil: Sie wohnen freiwillig in Dossenheim, und der Weg nach Ladenburg ist ja nicht weit."

Slogan von 2001 treu geblieben

Zieglers Stellvertreterin Gudrun Ruster, der die Organisation dieses Abends obliegt, erinnert an den Slogan seiner ersten Wahl "Miteinander": "Dem bist Du treu geblieben. Und Du hast Bürgermeister gelebt", lobt die Freie Wählerin und nennt als den Höhepunkt seines Wirkens das Grünprojekt im Jahre 2005.

"Nach 16 Jahren geht eine erfolgreiche Amtszeit zu Ende", attestiert Landrat Stefan Dallinger, der "ein besonderes Verhältnis zur ältesten Stadt im Kreis" hegt, Ziegler aber auch persönlich seit den 1990-er Jahren durch gemeinsame Tätigkeit in Umweltbehörden kennt. "Bürgernähe, Offenheit und Transparenz" sind die Werte in seinem Wirken, die Dallinger besonders hervorhebt.

Als größte Erfolge von Zieglers Amtszeit nennt auch der Landrat das Grünprojekt, bei dem er "die Vorarbeit seines Vorgängers Rolf Reble aufgenommen" habe, und den Neubau der Martinsschule: "Das traditionsreiche Ladenburg hat den Aufbruch in die Zukunft geschafft." Und dann noch sehr persönlich: "Du hast es sehr gut gemacht in Ladenburg!"

Die kameradschaftliche Atmosphäre mit Ziegler bekennt im Namen seiner Amtskollegen Heddesheims Bürgermeister Michael Kessler, mit diesem ebenfalls seit Beginn der 1980-er Jahre durch die gemeinsame Tätigkeit bei der Stadt Heidelberg bekannt - er selbst geprägt durch Reinhold Zundel, Ziegler wohl eher durch Beate Weber, wie Kessler schmunzelnd andeutet.

Als vorbildlich lobt Kessler die Art und Weise, wie Ziegler seinen Nachfolger Schmutz auf die Amtsübernahme vorbereitet. "Es gibt andere, die wollen gar nicht aus dem Amt, obwohl sie gar nicht mehr gewählt sind", spielt der Heddesheimer unter dem Gelächter des Saales auf den Konflikt des Eppelheimer Bürgermeisters Dieter Mörlein mit dessen Nachfolgerin Patricia Popp an.

"Paternion grüßt Ladenburg", versichert Alfons Arnold, der Bürgermeister jener Gemeinde in Kärnten, mit der Ladenburg seit 33 Jahren eine Partnerschaft unterhält: "Wenn es etwas in Ladenburg zu feiern gibt, kommen wir in Delegationsstärke."

Und so hat er als Geschenk nicht nur den Gutschein für einen veritablen Wohlfühlurlaub mitgebracht, sondern auch seinen in Ladenburg beliebten Vorgänger Georg Eder und - als Überraschungsgast - den Präsidenten des Landtages des Bundeslandes Kärnten, Reinhart Rohr.

Und dieser sozialdemokratische Spitzenpolitiker aus dem Nachbarland zeigt sich "beeindruckt von der gut erhaltenen Stadt" und bekennt: "Dazu kann ich nur gratulieren, denn dies ist auch Deine Leistung."

Auch im Namen seiner Kollegen Uli Sckerl (Grüne) und Georg Wacker (CDU) erinnert SPD-Landtagsabgeordneter Gerhard Kleinböck an viele Berührungspunkte zwischen Stadt und Land in Bildung und Verkehr sowie ganz persönlich: "Manch Ungeduldige hätten die eine oder andere Entscheidung gerne schneller gehabt, und ich bekenne: Manchmal gehörte auch ich dazu." Doch Kleinböcks Bilanz über Ziegler ist eindeutig: "Du hast es insgesamt gut gemacht" (weiterer Bericht folgt).

Festprogramm und Akteure

Musikalische Umrahmung: Stadtkapelle Ladenburg, Feuerwehrchor Ladenburg

Geistlicher Impuls: Markus Wittig

Begrüßung: Gudrun Ruster, Erste Stellvertreterin des Bürgermeisters

Festansprache: Stefan Dallinger, Landrat des Rhein-Neckar-Kreises

Grußwort für die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden: Michael Kessler, Bürgermeister der Gemeinde Heddesheim

Für die Partnerstädte: Alfons Arnold, Bürgermeister der Marktgemeinde Paternion (Österreich)

Für die Abgeordneten des Wahlkreises: Gerhard Kleinböck (SPD), Mitglied des Landtages von Baden-Württemberg

Für die Bildungseinrichtungen in der Stadt: Kirsten Lather, Rektorin der Dalberg-Grundschule Ladenburg

Für die Vereine: Petra Klodt, Vorsitzende der Ladenburger Sportvereinigung (LSV)

Für die Mitarbeiter: Stjepan Cukelj

© Mannheimer Morgen, Freitag, 31.03.2017

Autor: Konstantin Groß

 

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